Originaltitel: Kriminalreporter Holm. (Bravo Holm.) Kriminaldrama 1932; 81 min.; Regie: Erich Engels. Darsteller: Hermann Speelmans, Elga Brink, Julius Falkenstein, Anny Schwarz, Harry Hardt, Alfred Beierle, Erik Wirl, Hugo Flink, Gerhard Dammann; Engels & Schmidt-Tobis-Klangfilm.
Bayrische Alpen, elegantes Wintersporthotel. Mitten im Barbetrieb wird ein Amerikaner erschossen. Ein auf der Hochzeitsreise befindlicher Kriminalreporter nimmt sich des Falles an, verfolgt falsche Fährten, entdeckt bei einem Tänzerpaar nur private Beziehungen zu dem Toten, entlarvt schließlich den Kapellmeister als Mörder.
Zusammenfassung
Hochzeitsreise in die bayrischen Alpen, mit Sport und Tanz, mit Skifahren und Rodeln! Wer malt sich da nicht ein vollkommenes Glück aus, und wie oft kommt es doch ganz anders!
Unser Kriminalreporter Holm ist kaum mit seiner jungen Frau im Hotel abgestiegen, als er mitten in eine Mordaffäre gerät, die seinen Spürsinn nicht mehr zur Ruhe kommen läßt, bis er den Schuldigen gepackt und zur Strecke gebracht hat.
Raffiniert geknüpfte Fäden sind zu entwirren, unerhörte Anstrengungen und Gefahren muß Holm erdulden, bis er siegreich aus diesem Kampf mit dem Verbrechen hervorgeht.
Kritik (-ner, Film Kurier #090, 04/16/1932):
Für die große Schar der Kriminal-Roman-Leser wird mit der Geschichte vom findigen Kriminalreporter, der einer bewundernden Polizei alle Rätsellösungen schlankwegs in die gibt, die richtige Kost geboten.
Erich Philippi, der Autor, hat den Wallace-Dreh heraus: stets wird der Falsche verdächtigt, die Spur führt von einem zum andern, der Zuschauer kommt nicht zu Atem, er kombiniert, kann Wetten abschließen, und nur ganz kundige Thebaner ahnen dicht vor Schluß, wer der Täter.
So muß ein Kriminalfilm wirken; Philippi stellt zudem sein Kriminalspiel in ein Milieu, das die Masse der Kinobesucher immer gerne sieht. Das Wintersporthotel – von Heinz Fenchel gebaut – wird gezeigt; und Fahrten im Schnee, erste Gehversuche auf Skiern, bringen den Humor hinein.
Erich Engels hat bei der Regie den Blick für Spannung wie für Humor. So bringt er Fluß in das Abenteuer; die Komik der Situation (garniert es, ohne je abzulenken. Tempo kommt hinein, und in allen Verwicklungen findet er sich, assistiert von der Kamera Bruno Mondis, geschickt hindurch zu dem glücklichen Ende.
Hermann Speelmanns ist sein Kriminalreporter (und in guter Maske zugleich der Ermordete). Erfreulich ohne Kraftmeiertum gibt er den Mann von der Kriminalrubrik, mit dem Humor eines großen Jungen, dem alles doch noch richtig gerät. Einen neuen Typ von Detektiv bietet er somit, fern von dem Klischee der geheimnisvoll Karrierten mit der Mütze tief in der Stirn.
Und die Produktion hat dazu noch Jemand herangeholt, an den, in dieser Weise, der Film noch nicht dachte: Erik Wirl von der Staatsoper hat hier nicht nur als Sänger zu agieren, wie in all den Fällen, in denen einer von der Oper herangezogen wird. Er bekommt zu seinem Schlager von Heinz Letton eine richtige Sprechrolle, und der Vielgewandte, der nicht nur mit Hindemiths „Neues vom Tage“ gezeigt hat, daß er spielen kann, füllt sie auf die zurückhaltend liebenswürdige Weise aus, die hier am Platze ist.
Wieder einmal ist Falkenstein dabei, einen Professor spielt er, stattet ihn amüsant und in seiner diskreten Art mit Trottelallüren aus; Alfred Beierle ist ein gewichtiger Kriminalkommissar, Harry Hardts Intrigantentyp wird geschickt verwandt.
Neben der schönen Elga Brink: Anny Schwarz, ein amüsanter Typ, vor allem für das Groteske.
Der spannende Film findet großen Beifall – ein Zeichen wie beliebt immer wieder der geschickt aufgezogene Kriminalfilm ist.