The Henpecked Husband

Originaltitel: Der Herr Finanzdirektor. (Der Pantoffelheld.) Schwank 1931; 91 min.; Regie: Fritz Friedmann-Frederich; Darsteller: Max Adalbert, Elga Brink, Peggy Norman, Hermann Speelmans, Hermann Schaufuß, Bertold Reissig, Valerie Boothby, Colette Corder, Kurt Lilien; Excelsior-Tobis-Klangfilm.

Ein Hauptkassier, braver Beamter aber unverbesserlicher Poseur, wird in Amt und Familie nicht ernst genommen, läuft Gefahr, seine Frau an einen Schulfreund zu verlieren. Schließlich aber entlarvt er seinen Vorgesetzten als Defraudanten, wird selbst Finanzdirektor.

Zusammenfassung
Emil Durant ist Kassier beim Finanzamt. Er ist ein grundguter Kerl, macht sich aber wegen seiner übertriebenen Korrektheit als Beamter unbeliebt. Zu Hause zeigt er sich, um seine angeborene Schüchternheit zu verbergen, als kleiner Tyrann, der seine junge und hübsche Frau, Alice, mit seiner Sparsamkeit und Stubenhockerei quält. Dies ist der Grund, warum sie sich die Huldigungen Alberts, eines früheren Studienkollegen und Freundes Emils, gefallen läßt, solange sich diese in erlaubten Grenzen halten, denn sie hofft, daß der flotte und gutgelaunte Mensch einen günstigen Einfluß auf ihren Mann nehmen wird. Emil wird auf Albert eifersüchtig, doch er hat im Augenblick noch andere Sorgen. Er hat im Finanzamt Unterschlagungen entdeckt, um sich aber Gewißheit darüber zu verschaffen, müßte er in die Hauptbücher Einsicht bekommen. Zufällig sind im Amtsgebäude gerade Arbeiter mit einer Reparatur der Heizanlage beschäftigt, die auch des Nachts durchgeführt wird. Es gelingt Emil, sich als Monteur ins Chefzimmer einzuschleichen und so in den Besitz der Bücher zu gelangen, die den Beweis für die Unterschlagungen enthalten. Er legt sie am nächsten Morgen dem Minister vor und wird, zum Dank für seine Umsicht, zum Finanzdirektor befördert. Auch seine Ehe kommt wieder in schönste Ordnung.

Kritik (L. H. E., Film Kurier #225, 09/25/1931):
Max Adalbert ist dem Gesetz der Serie, nach seinem „Ekel“-Erfolgsstart, verfallen.
Wieder einmal muß er den raunzenden, verbittert-vereinsamten kleinen Bürotyrannen spielen, der allenfalls halb devot, halb adalbert-zornig „So sollte es sein“ zum Herrn Vorgesetzten sagen darf.
So sollte es nicht sein, Max Adalbert.
Wenigstens nicht, wenn er wie im „Herrn Finanzdirektor“ Mann für alles sein muß. Mit Adalbert schaffen wir es, das haben sich alle mit diesem Film Betrauten gesagt und dann ist dieser Film rasch heruntergedreht worden Adalbert hier. Adalbert dort – Adalbert soll aus allen Verlegenheiten des hilflosen Manuskriptes heraushelfen, Adalbert soll alle Schwächen der Regie kaschieren.
Ein kleiner Einzelfall nur; aber typisch, wie Raubbau getrieben werden kann mit dem errungenen Star.
Und zugleich eine kleine Lehre, wie man Bühnenstücke nicht verfilmen soll.
Friedmann-Frederich, der Theaterschwankmann, wendet – als Autor und Regisseur in Personalunion – die Methoden an, die er von der Bühne her kennt; er glaubt dem Film genug getan zu haben, wenn er sich seine Posse in möglichst viele Szenchen zerlegt. Doch da fehlt so ziemlich alles – die Leichtigkeit, die Uebersieht filmischen Einordnens, der Witz des Ton- und Bildeinfalls, den die Filmkomödie braucht.
Umgeben von Elga Brink, Peggy Normann, Speelmans, Kurt Lilien und ein paar anderen kämpft Adalbert sich wacker durch einen Dialog durch, der schon in der Bühnenfassung nicht gerade erheiternd gewirkt haben mag und, fixiert auf das Filmband, von unsagbarer Primitivität ist.
An der Kamera stand W. R. Lach, gebaut haben Warm und Richter. Will Meisel schrieb die Musik.
Was zu retten war, rettete Adalbert.

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