Originaltitel: Opernredoute. Ehekomödie 1931; 88 min.; Regie: Max Neufeld; Darsteller: Liane Haid, Georg Alexander, Iván Petrovich, Otto Wallburg, Betty Bird, Irene Ambrus, Ludwig Stössel, Hermann Blaß; Greenbaum-Tobis-Klangfilm.
Ein Ministerialsekretär ist dienstlich am Besuch der Opernredoute verhindert. Seine Frau geht allein, kann nachher einen zudringlichen Anbeter, der ihr bis in die Wohnung folgt, nur abschütteln indem sie, noch immer maskiert, mit ihrer Kammerzofe die Rollen tauscht. Am nächsten Tage erscheint der Unbekannte als Freund des Hausherrn. Drohendes Ehezerwürfnis, schließlich Aufklärung.
Zusammenfassung
Dr. Peter von Bodo hat die Absicht, mit seiner Frau Helga die Opernredoute zu besuchen. Im letzten Augenblick wird er jedoch geschäftlich verhindert und Helga beschließt, allein auf den Ball zu fahren. Im Ballsaal macht sie die Bekanntschaft eines jungen Lebemannes, mit dem sie den Abend verbringt und der ihr sogar bis in ihre Wohnung folgt. Um ihn loszuwerden, schickt Helga ihre Zofe in ihrer Maske und ihren Kleidern zu dem zudringlichen Verehrer hinaus. Vicky hat den Auftrag, den ungebetenen Liebhaber hinauszukomplimentieren. Sie erweist sich jedoch nicht so hartherzig wie ihre Herrin, und der schon sehr enttäuschte Kavalier kommt doch noch zu einem schönen Liebesabenteuer. Am nächsten Tag erhält Peter von Bodo den Besuch seines besten Freundes Georg. Entsetzt erkennt Helga in diesem Freunde ihres Mannes den Kavalier von der Opernredoute. Es dauert nicht lange und die beiden verraten sich, und da Georg seinem Freunde von dem Ballabenteuer erzählt hat, ist Bodo davon überzeugt, daß seine Frau ihn betrogen hat. Schließlich wird jedoch das Mißverständnis geklärt und selig nimmt Peter seine wiedergefundene Frau in die Arme.
Kritik (-ner., Film Kurier #173, 07/27/1931):
In den filmarmen Tagen der Notverordnungen gibt es einen Film von schönen Frauen in Pariser Abendkleidern, Herren in Frack und Zylinder, Sekt und Tango. Wie zöge das nicht?
Zumal es ein Film mit jener leicht zu beherzigenden Moral ist, daß ein Ehemann nicht alles wissen muß, und daß die Maske seit altersher ein willkommenes Requisit ist, so ein bißchen auf harmlosen Abwegen zu wandeln.
Max Neufeld, Regisseur und Autor hat mit Jaques Bachrach und Jenbach sich alle die Pointen zugeteilt, die er braucht. Und die Autoren haben schon vor der 100-Mark-Sperre ihr Wien ohne Grinzing und Wiener Stadtbilder zum Drehen fertiggemacht. Ein paar Ballsäle von Zander und Weber, ein bißchen Wiener Walzer nebst einem Tango, von Otto Stransky einschmeichelnd komponiert und bedichtet, ein bißerl weanerisches Geplausch – das geht diesmal auch so.
Neufeld zieht seine Opernredoute in bewährten Bahnen und mit Sicherheit auf, unterstützt von seinem Kameramann Kanturek, für den es ein Vergnügen ist, die reizvolle Schlankheit der Liane Haid zu bringen, ihren Charme wiederzugeben.
Mit Zurückhaltung spielt Ivan Petrovich den schönen Mann, geschickt seinen Akzent auswertend. Georg Alexander kann wieder einmal im Frack den liebenswürdig vertrottelten Don Juan markieren, Otto Wallburg holt sich Worte sprudelnd einen Sonderapplaus. Betty Bird, Stößel und Lüpschütz tun das ihre.
Man hat sich Maria Koppenhöfer für eine jüngere Sandrock-Rolle herangeholt. Ihr dunkles Organ kommt gut heraus, sie bedeutet einen Gewinn für den Tonfilm – in tragischen Rollen wird man sie zu sehen haben.
Das Publikum amüsierte sich und applaudierte.